125 Jahre Ortsfeuerwehr Hörnitz
In diesen Tagen jährt sich das Gründungsjubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Hörnitz zum 125 mal. 125 Jahre Feuerlöschwesen in unserer Gemeinde, das heißt 125 Jahre uneigennützige Arbeit von Hörnitzer Bürgern, welche als Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr bereit waren, Menschen, die in Not geraten sind, im unermüdlichen Einsatz gegen Brände, Havarien und Katastrophen zu helfen.
125 Jahre Freiwillige Feuerwehr sind aber auch die festen kameradschaftlichen Bindungen aller Mitglieder untereinander, wie es wohl in kaum einer anderen Vereinigung so zum tragen kommt. Der gemeinsame Gedanke der humanitären Hilfe macht diese Leistungen möglich.
125 Jahre sind geschichtlich ein sehr kurzer Abschnitt. Im Leben einer Feuerwehr ist es jedoch ein bedeutender Zeitraum, welcher von vielen Höhepunkten, aber auch von Niederlagen geprägt war.
Wie begann es also damals?
Am 5. April 1894 gründeten Einwohner der Gemeinde Hörnitz im Beisein des Herren Gemeindevorstehers und des Gemeinderates eine Freiwillige Feuerwehr. Im selben Jahr traten bereits 40 Männer der Gemeinde zum aktiven Dienst in die Wehr ein.
Als Gründer gelten die Herren WEISE, STRIETZEL, KEGEL und SCHUBERT. Als Ausrüstung stand ihnen eine Stoßspritze zur Verfügung. Am 10. Juni 1894 6.00 Uhr morgens trat die Wehr neu eingekleidet zur Übergabe einer neuen Handdruckspritze an. Der Übungsdienst wurde in einem 14 tägigem Rhythmus durchgeführt, wo bei als Schulungsobjekt der Brauereihof zur Verfügung stand. Der 3. Juli des selben Jahres, also gerade einmal 4 Wochen nach der Übergabe der neuen Technik, wurde zur ersten Bewährungsprobe der Wehr, als sie um 2.30 Uhr zum Brand nach der Schmidtschen Spinnerei in die Stadt Zittau gerufen wurde. Für die guten Leistungen bei der Brandbekämpfung gab es die 1. Prämie in Höhe von 25,- RM. In den darauffolgenden Jahren bis 1899 war unsere Wehr 5 mal zur Brandbekämpfung, unter anderem auch zum Brand einer Feldscheune in Hainewalde, eingesetzt. Zum 1. Hauptmann der FFw Hörnitz wurde im Jahr 1900 der Kamerad Oswald SCHUBERT gewählt, welcher dieses Amt bis zum Jahr 1937 ausübte. Die Kameraden CHRISTOF, VOGEL und FRIEDRICH ergänzten 1902 die Wehrleitung. Zum 10 jährigen Bestehen konnte die Freiwillige Feuerwehr Hörnitz feststellen, dass sie zu insgesamt 12 Einsätzen gerufen wurde, wo bei diese Einsätze ausschließlich überörtlich waren.
Der 8. Juli 1904 war ein Höhepunkt im Leben unserer Wehr, als der Verbandstag in unsere Gemeinde einberufen wurde. Auch die darauffolgenden Jahre waren sehr ereignisreich. Die Wehr rückte zu zwei weiteren überörtlichen Bränden, darunter auch zum Großfeuer in die Dresdener Straße nach Zittau aus, wo 2 Baumwollschuppen ausbrannten. 1912 wurde die erste Musikgruppe gegründet, welcher die Kameraden Ernst WAGNER, Oswald RINNELT, Reinhold SCHUBERT, Hermann WAGNER und Reinhold ZIESCHE angehörten. Am 11. August 1921, also 9 Jahre später, brannte durch einen Kurzschluss das Steinbrecherhaus am Scheibeberg in Mittelherwigsdorf nieder. Für die Hilfeleistung der Freiwilligen Feuerwehr Hörnitz spendete der Besitzer, Herr von Sandersleben, 100,- RM. Ein Jahr danach rief man unsere Wehr zu einem Brand in die Brauerei nach Zittau, wo Hörnitz einen 2. Platz belegte.Diese Plätze wurden damals nach der Reihenfolge der Wasserabgabe an der Brandstelle vergeben. 1928, zu dieser Zeit waren 52 Kameraden aktiv in der Wehr tätig, wurde eine Motorspritze, ein Schlauchwagen und eine mechanische Leiter angeschafft, wodurch sich der Wirkungsgrad der Wehr wesentlich erhöhte. 2 Jahre später kam noch ein neues Löschfahrzeug hinzu. Unserer zur damaligen Zeit sehr gut ausgerüsteten Wehr war es möglich, in einer Nacht zwei erste Prämien zu erwerben.
Es war am 4. März 1932. Einmal war es ein Scheunenbrand in Bertsdorf und zum zweiten war es der Brand des Stadttheaters in Zittau. Im Jahre 1936 wurde das 25-jährige Stiftungsfest der Kapelle und das Verbandsfest begangen. Anlässlich seines 60. Geburtstages wurde Oswald SCHUBERT am 21.09.1936 zum Ehrenhauptmann ernannt. Neuer Wehrleiter wurde 1937 Kamerad Reinhold SCHINDLER. Im gleichen Jahr rückte die Freiwillige Feuerwehr Hörnitz am 23. April zum Brand der Hochwaldbaude und am 23. September zum Kretschambrand nach Niederoderwitz aus. Ein großes Problem der Wehr bestand in der Unterbringung der Technik. In dieser Zeit konnte von Seiten der Wehr und der Gemeinde eine notdürftige Lösung gefunden werden.
Ab dem Jahre 1939 wurde festgelegt, nur noch in Entfernungen bis maximal 15 km auszurücken. Ab 1941 wurden Sicherheitswachen zu Filmveranstaltungen durch die Kameraden der Wehr gestellt.
Das 50 jährige Bestehen unserer Wehr fiel auf das Kriegsjahr 1944. Die Zeit des Faschismus und des 2. Weltkrieges gingen auch an unserer Wehr nicht spurlos vorbei.
Viele Kameraden starben durch die Unbilden des Krieges. Das Vereinsleben im Ort kam fast zum erliegen. Nach Beendigung des 3. Reiches wurde die Wehr neu geordnet. Am 1. Januar 1946 war der Neuanfang begründet. Als neuer Wehrleiter wurde Kamerad Bm Walter CHRISTOF gewählt. Zur Wehr gehörten 3 Löschzüge.
Die Regierung der damals neu gegründeten DDR erkannte die wachsende Bedeutung des Brandschutzes und stellte große Mittel zur Verfügung, um das Feuerlöschwesen weitestgehend zu verbessern. Durch gemeinsame Anstrengungen des Rates der Gemeinde und der Wehrleitung gelang es innerhalb kurzer Zeit eine neue Motorspritze und bald darauf wieder ein Zugfahrzeug anzuschaffen.
Es war ein schwerer Weg, der von den Kameraden unter der Leitung von Bm Richard HARTMANN, welcher die Wehr 1949 übernommen hatte, zu beschreiten war. In den Jahren des Neuaufbaus waren die Aktivitäten aller Feuerwehrmitglieder sehr hoch. Die Wehr wuchs wieder zu einer festen Gemeinschaft zusammen. Die Neubegründung eines Spielmannszuges, welcher am 06.Januar 1952 unter der Leitung von Kamerad WAUER seine Arbeit aufnahm, unterstreicht die wachsende Kameradschaft. Die Wehr kaufte eine Trommel und ein Horn.
1954 feierten die Kameraden ihr 60. Gründungsfest. Im selben Jahr wurde die erste elektrische Sirene im Ort installiert, die die Alarmierung wesentlich erleichterte.Eine neue Jugendgruppe half Nachwuchsprobleme zu lösen. Der erste große Brand in der Gemeinde war am 6. August 1954, als die Kameraden zum Scheunenbrand bei Karl STEUDTNER ausrücken mussten. Hier konnten sie ihre an der neuen Technik erworbenen Kenntnisse unter Beweis stellen.
Ein besonders bedeutender Abschnitt im Leben unserer Wehr war der Zeitraum von 1957 bis 1960. Es entstand unter damals schwierigen Bedingungen unser Gerätehaus.
So wurde das benötigte Baumaterial aus dem Abriss des „Albertsaales“ gewonnen. Viele freiwillige Aufbaustunden wurden von den Kameraden und anderen Hörnitzer Bürgern geleistet, um das entstehen zu lassen, was wir heute unser Eigen nennen können.Von Seiten der Gemeinde erfuhren die Kameraden nur wenig Unterstützung, was zum Austritt von Wehrangehörigen aus unseren Reihen zur Folge hatte. Am 17. Dezember 1960 konnte die Schlüsselübergabe an die Mieter erfolgen.
Im April 1963 wurde nach längeren ergebnislosen Verhandlungen mit der Schule eine AG „Junge Brandschutzhelfer“ ins Leben gerufen.Im gleichen Jahr konnten die Jugendlichen beim Kreissportfest einen sehr guten 3. Platz erringen.
Nach 14 jähriger Amtszeit übergab Kamerad HARTMANN die Leitung der FFw Hörnitz 1963 an Kamerad Helmut NICHTER.
Auf Initiative der Wehrleitung konnten aus unserer Gemeinde Frauen für den Dienst in den Reihen der Feuerwehr gewonnen werden. Daraus erfolgte dann im Juli 1964 die Gründung einer Frauengruppe. Der Sicherheitsdienst im Stadttheater Zittau begann.
In dieser Zeit entwickelte sich auch der Feuerwehrkampfsport, bei dem die Mitglieder unserer Wehr wertvolle Erfolge erreichen konnten. Im selben Jahr gingen wir als Bezirkssieger hervor.
Weiterhin wurde dem vorbeugenden Brandschutz eine zunehmende Bedeutung zugemessen. Die erste Brandschutzgruppe unter der Leitung von Rudi KRAUSE gründete sich. Es begannen die Brandschutzkontrollen in Wohnungen, Betrieben und öffentlichen Einrichtungen.
Neue Erkenntnisse bei der Durchführung des Übungsdienstes setzten sich durch.Die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges vom Typ „Garant K30“ war für die Wehr ein wichtiger Höhepunkt. In vielen freiwilligen Aufbaustunden entstand aus einem normalen LKW ein normgerechtes Löschfahrzeug. Ein alter TSA konnte zu einem modernen STA umgebaut werden. Eine neue TS8 wurde ebenfalls angeschafft. Durch diese Aktivitäten unserer Kameraden zählte die FFw Hörnitz zu den bestausgerüsteten Feuerwehren unseres Kreises.
Am 13. September 1969 legten die Kameraden die Leistungsstufe III ab. Während dieser zeit blieb unsere Gemeinde von Bränden und Unwettern verschont. Die Wehr rückte nur überörtlich aus, um zum Beispiel die Feuerwache in Zittau zu besetzen. Weiterhin wurden wir mehrmals zu Bränden ins Federnwerk gerufen, bei denen wir meist nicht mehr zum Einsatz kamen.
Gegen Mittag des 10.Juni 1970 ging ein wolkenbruchartiger Niederschlag im Gebiet des Breiteberges nieder, der in unserer Gemeinde großen Schaden verursachte. Die Wehr war an diesem Tag pausenlos im Einsatz gegen die Schlamm- und Wassermasssen ,um das Straßennetz wieder befahrbar zu machen und den betroffenen Einwohnern zu helfen. Ein Jahr später konnte unserer Wehr die Leistungsstufe II zugesprochen werden. Das am 1. Mai 1975 in Kraft getretene Brandschutzgesetz bildete fortan die Grundlage unseres Handelns. In ihm wurden die Rechte und Pflichten der Bürger auf dem Gebiet des Brandschutzes genau bestimmt.
In dieser Zeit war auch in unserer Wehr ein Leiterwechsel durchgeführt worden. Nach 11 jähriger pflichtbewusster Tätigkeit übergab Bm Helmut NICHTER die Leitung an Gottfried FRANZE. In der folgenden Zeit machten sich weitere Baumaßnahmen am Gerätehaus erforderlich.Auf Initiative der Wehrleitung begann der Bau einer 3. Fahrzeughalle. Der Grund für diesen Schritt war die Unterbringung eines neuen Löschfahrzeuges vom Typ „ROBUR LO 1800“ mit TSA, welches am 31. März 1975 übergeben wurde. Dieser Bau wurde auch wieder durch viele freiwillige Stunden der Kameraden realisiert. Auch diesmal war die Unterstützung durch den Rat der Gemeinde sehr mangelhaft. In diese Zeit fällt auch die Einbindung der Feuerwehr in die Aufgaben der Zivilverteidigung. Die Wehr nimmt ab 1980 regelmäßig an zwei zentralen Übungen der Brandschutzeinheiten auf Kreisebene teil. Es begann die Zeit, in der die Kameraden immer häufiger zu polizeilichen Aufgaben hinzugezogen wurden, sei es zur Absicherung von Wahllokalen oder zu gesetzlichen Feiertagen wie 1. Mai oder 7. Oktober. Dieser Sachverhalt hat immer mehr zur Zersplitterung der Wehr geführt. Die Dienstbeteiligung ließ in den achtziger Jahren stark nach. Mehrere Kameraden haben die Wehr verlassen.
Die staatlicherseits angeordnete politische Erziehung der Kameraden , die bei uns nur sehr wenig durchgeführt wurde, war ein weiterer Grund für diese Entwicklung. Auch von Seiten des Rates der Gemeinde gab es nur wenig Unterstützung bei der Erfüllung unserer Aufgaben. Trotz dieser Umstände konnte die Einsatzbereitschaft immer gewährleistet werden. So mussten die Kameraden 1981 zu 3 Einsätzen in der Gemeinde ausrücken. Am 09.Januar brannte der Anbau im Schloss Hörnitz, im Juni wurden wir zur Beseitigung von Hochwasserschäden gerufen und am 19.August brannte die Scheune bei Bauer MÜLLER im Oberdorf. Auch auf dem Gebiet des Feuerwehrkampfsportes konnten gute Ergebnisse erzielt werden. So wurde unsere Frauenmannschaft sogar Kreissieger.
In den darauffolgenden Jahren war die FFw Hörnitz wiederum mehrfach im Einsatz, um in Not geratenen Menschen zu helfen. Im Juli 1985 wurde unsere Gemeinde erneut von einem schweren Gewitter heimgesucht. Dabei waren die Wehrangehörigen 2 Tage hintereinander im Dienst. Am 5. August 1986 brannte bei Gottfried FRANZE durch Blitzschlag die Scheune, wo die Wehr erneut ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis stellen musste. Als 1989 in der Entwicklung unseres Landes eine grundlegende Wende eintrat, veränderten sich auch die Bedingungen für die Arbeit in der Feuerwehr. Es wurde als neuer Kommandant Hans- Henning HEMPEL gewählt.
Stellvertreter wurde Kamerad Rüdiger GEDLICH. Die Kameraden brachten viele neue Aktivitäten in die Wehr ein. Die Dienstbeteiligung hatte sich grundlegend verbessert.Als Arbeitsgrundlage wurde eine Satzung erarbeitet. Die Wahl eines Feuerwehrausschusses zählte genauso dazu, wie die Bildung einer Altersabteilung.
Die Zeit des Neubeginns nach der Auflösung der DDR war auch für die Feuerwehren eine schwierige Zeit. Neue gesetzliche Regelungen und Dienstvorschriften nach dem Muster der alten Bundesrepublik mussten übernommen werden. Neue Unfallverhütungsvorschriften galt es zu beachten. Die persönliche Ausrüstung war an die neuen Regelungen anzupassen. Andere versicherungstechnische Aspekte galt es zu beachten. 1989 haben wir auf Initiative des Kommandanten eine Verbindung zu einer Feuerwehr in Baden- Württemberg aufgebaut. Die Feuerwehr Dornstadt bei Ulm hatte sich dafür besonders geeignet, da schon vor der Wende auf Grund von privaten Kontakten eine engere Beziehung dorthin bestand. Durch regelmäßige gegenseitige Besuche entstand eine enge Partnerschaft, die weit über nur feuerwehrtechnische Bereiche hinausging. Durch den tragischen und plötzlichen Tod des Dornstädter Kommandanten Georg MÜLLER hatte sich dann ab 2009 langsam diese Beziehung aufgelöst.
Seit 1990 ist die Freiwillige Feuerwehr Hörnitz eingetragenes Mitglied des damaligen Kreisfeuerwehrverbandes Zittau, der mittlerweile in den Kreisfeuerwehrverband Görlitz übergegangen ist.
Die Sicherheitswachen im Stadttheater Zittau übernahmen die Kameraden der Feuerwehr Zittau, so dass wir aus diesem System herausgelöst wurden. Für das Land Sachsen trat ein neues Brandschutzgesetz in Kraft. Auf der Grundlage des Grundgesetzes der BRD über die Unantastbarkeit der Wohnung fielen auch die Brandschutzkontrollen aus dem Tätigkeitsbereich der Feuerwehren. Neue Aufgaben,
wie die Technische Hilfeleistung, der Umweltschutz und der Katastrophenschutz kamen neben dem Brandschutz dazu. Die Sicherheitswachen zu den Faschingsveranstaltungen in „Stadt – Zittau“ wurden durch die Kameraden weitergeführt. Auf Initiative der Kameradin Ursula LUDWIG wurde am 8. April 1991 die Jugendfeuerwehr Hörnitz gegründet. Das Jahr 1993 war für die Feuerwehr Hörnitz eines der ereignisreichsten seit der Wende. Es wurden wichtige Verordnungen erarbeitet und der Gemeindevertretung zur Beschlussfassung übergeben. So unter anderem eine Gebührensatzung für erbrachte Leistungen der Feuerwehr außerhalb von Brandeinsätzen, und eine Entschädigungssatzung.
Am 2. Mai 1993 wurden wir wie auch viele andere Wehren des Landkreises Zittau zu einem großen Waldbrand nach Weißwasser gerufen. Dort waren mehrere Tage Kräfte aus aus allen Teilen Sachsens im Einsatz.Dieses Feuer zählte zu den größten Waldbränden der letzten Jahre .
Im Jahr 1994 schlossen sich die beiden Gemeinden Bertsdorf und Hörnitz zu einer Einheitsgemeinde zusammen. Zu dieser Zeit begann auch der grundlegende Umbau unseres Gerätehauses. Ein größerer Schulungsraum wurde eingerichtet, eine moderne Gasheizung installiert, Sanitäranlagen und neue Fenster und Tore für die Fahrzeughallen eingebaut. Somit haben sich die Arbeitsbedingungen gegenüber vorher entscheidend verbessert. Die persönliche Ausrüstung der Kameraden konnte schrittweise den neuen Anforderungen angepasst werden. Die Alarmierung verbesserte sich durch die zusätzlich zur Sirene neu beschafften Funkmeldeempfängern wesentlich. Neue Funktechnik und eine moderne TS8 wurden in Betrieb genommen.
Im selben Jahr konnten wir unser 100 jähriges Feuerwehrjubiläum begehen. Die beiden Feuerwehren aus Bertsdorf und Hörnitz rückten näher zusammen. Die Feuerwehr Hörnitz kaufte sich aus den Beständen der ehemaligen NVA eine Feldküche. 1998 beschloss die Hauptversammlung der Feuerwehr eine einheitliche Gemeindefeuerwehr, bestehend aus den Ortswehren Bertsdorf und Hörnitz ins Leben zu rufen. Ab 2001 wurden die Dienste gemeinsam nach einem einheitlichen Ausbildungsplan organisiert und durchgeführt, die Beschaffung aufeinander abgestimmt und ein gemeinsamer Feuerwehrausschuss gewählt.Erster Gemeindewehrleiter war Kamerad Ehrenfried HEIDRICH von der Ortswehr Bertsdorf. Er übte dieses Amt bis zum 31.12.2001 aus. Danach übernahm Kamerad Hans – Henning HEMPEL diese Funktion, in welche er dann auch 2005 gewählt wurde. Gleichzeitig übernahm Kamerad Torsten MOC die Leitung der Ortsfeuerwehr Hörnitz. Zu einem großen Einsatz führte die Kameraden beider Ortswehren die Hochwasserkatastrophe in Sachsen am 24. August 2002 um 4.00 Uhr nach Bad – Schandau. Mehrere Feuerwehren aus der gesamten Republik waren über viele Wochen hier im Einsatz.
Im April 2006 war es dann endlich soweit. Nach langen und intensiven Bemühungen der Ortswehrleitung Hörnitz und des Gemeindewehrleiters konnten wir unser neues Löschfahrzeug , ein TSFW / Z vom Typ „Mercedes Vario“ abholen. Der in die Jahre gekommene „ROBUR“ wurde außer Dienst gestellt. Das war ein großer Fortschritt, hatten wir doch jetzt 750 l Wasser mit an Bord, und die Kameraden waren während der Fahrt in einer sicheren und beheizbaren Mannschaftskabine untergebracht. Seit dem hat sich das allradgetriebebe Fahrzeug von der Firma ZIEGLER bei vielen Einsätzen bestens bewährt.
Im Jahre 2007 kam dann die nächste große Herausforderung auf uns zu. Es musste ein Brandschutzbedarfsplan für die Gemeinde erstellt werden. Dazu gab es zentrale Anforderungen, wie ein solches Papier auszusehen hat. Dieser Plan wurde dann im März 2007 vom Gemeinderat beschlossen, und er muss ständig den veränderten Bedingungen angepasst werden. In diesen Jahren hatten wir immer wieder größere und kleinere Einsätze abzuarbeiten.
2010 übernahm Kamerad Jens HEINZE von der Ortswehr Bertsdorf die Funktion des Gemeindewehrleiters. Am 1.Dezember 2011 erfolgte die erneute Wahl von Kamerad HEMPEL zum Ortswehrleiter in Hörnitz. Kamerad Moc übernahm die Funktion des Gerätewartes.
Eine schwere Hochwasserkatastrophe ereilte unsere Gemeinde in den Jahren 2010 und 2013. Hier waren große Teile in beiden Orten sehr stark beschädigt worden, deren Wiederherstellung teilweise bis in die heutigen Tage andauert. Hier waren beide Ortswehren über mehrere Tage bis an ihre Leistungsgrenzen gefordert. Am 14. Oktober 2011 brannte das Strohlager beim Landwirtschaftsbetrieb STEUDTNER an der Straße nach Mittelherwigsdorf. Auch hier waren mehrere Feuerwehren im Einsatz.
Im Jahre 2016 rüstete der Freistaat Sachsen den gesamten Feuerwehrfunk auf digitale Technik um. Mit Hilfe von Fördermitteln konnte auch in unserer Gemeinde die Funktechnik umgestellt.
Im Januar 2017 übernahm Kamerad Jörg TEICHGRÄBER die Leitung der Ortsfeuerwehr Hörnitz.
2 große Brände in landwirtschaftliche Großbetrieben in Olbersdorf beschäftigten die Feuerwehren im Landkreis 2018 über mehrere Tage. In diesen sehr heißen und trockenen Sommer war die Brandgefahr in allen Bereichen sehr hoch. Diese beiden Großbrände waren eine sehr große Belastung für die Feuerwehren in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Die Gemeindefeuerwehr war auch hier mehrere Tage im Einsatz.
Eine enge Partnerschaft verbindet die Beiden Ortswehren mit den Feuerwehren in Tschechien. Die Gemeinde Skalice ist eine Partnergemeinde von Bertsdorf – Hörnitz.
Viele Zusammenkünfte und gemeinsame Übungen haben seit dem stattgefunden. In einem länderübergreifenden Förderprogramm „Ziel 3 „ wurden mehrere feuerwehrtechnische Ausrüstungen, unter anderem das Gerätehaus und das TSFW/Z
in Bertsdorf gefördert.
Neben der reinen Feuerwehrarbeit engagieren sich die Kameraden auch aktiv bei gesellschaftlichen Höhepunkten in der Gemeinde. Durch den Besitz der erforderlichen Technik sind wir in der Lage, bei verschiedenen Festlichkeiten im Ort teilweise die Verpflegung zu übernehmen. So richten wir aktiv mit anderen Vereinen in Hörnitz die Kirmes aus.
Wir werden auch weiterhin bestrebt sein, das Leben in unserer Gemeinde interessant und lebenswert zu gestalten. Dazu brauchen wir aber ganz dringend personelle Unterstützung in der Wehr. Hier möchte ich an alle Hörnitzer Einwohner appellieren, sich für den Dienst in der Feuerwehr zu entscheiden. Es weiß niemand , ob er einmal die Hilfe der Kameraden in Anspruch nehmen muss. Wenn dann keiner mehr dafür zuständig ist, kann eine effektive Hilfe nicht mehr stattfinden. Mit diesen Gedanken möchte ich meine Ausführungen beenden. Wünschen wir uns für die kommenden
Jahre eine gute Entwicklung und eine Brand – und Katastrophen freie Zeit.
Hempel Hans – Henning
Pressesprecher Feuerwehr