Die persönliche Schutzausrüstung der Feuerwehr
An den Brand – und Unfallstellen sind die Einsatzkräfte der Feuerwehr vielen Gefahren ausgesetzt, die den Kameraden schwere körperliche Schäden zufügen können. Starke Hitzeausstrahlung, schädliche Einwirkung giftiger oder ätzender Säuren, Laugen Dämpfe oder Stäube, toxische Rauchgase, mechanische Einwirkungen von außen und schwer begehbare Oberflächen, Wege oder Räume erfordern von den Feuerwehrleuten viel ab. Gefahren im Feuerwehrdienst sind allein durch technische oder organisatorische Schutzmaßnahmen nicht zuverlässig auszuschließen. Daher wurde die persönliche Schutzausrüstung entwickelt.
Schon in den Anfangsjahren der Feuerwehr haben sich die Kameraden mit einfachen Mitteln gegen auftretende Gefahren geschützt. Mit der Einführung des Innenangriffs
waren jedoch höhere Schutzmaßnahmen erforderlich. So hat sich seit dem die Schutzausrüstung ständig mit dem wachsenden Gefahrenpotential weiterentwickelt.
Heute muss die Schutzausrüstung der EU – Norm entsprechen. Die Anforderungen an die Einsatzbekleidung werden von den Unfallkassen der Feuerwehr in den jeweiligen Unfallverhütungsvorschriften festgelegt. Die persönliche Schutzausrüstung stellt den Grundschutz für jede Einsatzkraft dar.
Es gehören dazu:
– der Feuerwehrschutzanzug (Jacke und Hose)
er ist aus einem feuerhemmenden Material gefertigt und soll Schutz vor Hitzestrahlung und Flammeneinwirkung bieten. Der Schutzanzug ist mit Reflexionsstreifen und teilweise zusätzlich mit nachleuchtenden Streifen versehen, die je nach Bundesland in Höhe und Breite unterschiedlich sein können. Laut Norm müssen in Deutschland Jacke und Hose einen Wärmeschutz von 40 kw/m2 auf- weisen.
– Feuerwehrhelm mit Nackenschutz
der Feuerwehrhelm bietet durch Form, Innenausstattung und Werkstoff dem Träger weitgehenden Schutz gegen die im Einsatz auftretenden Unfallgefahren. Die Innenausstattung ist so gestaltet, dass Belastungen der Helm-Schale gleichmäßig auf den Kopf des Trägers bei gleichzeitiger Dämpfung übertragen werden. Er ist mit einem Nackenschutz versehen, der den Träger vor Hitzeeinstrahlung und herabfallenden Brandteilen schützt. Es besteht aus Leder oder
Aramid-Faserstoff. Moderne Helme sind mit einem Visier und einer Helm-Leuchte ausgestattet. Die Helm – Schale leuchtet im Dunklen nach. Je nach Bundesland werden noch zusätzlich reflektierende Einheits- und Funktionsabzeichen aufgeklebt, die zum Beispiel
Führungsdienstgrad oder Atemschutzgeräteträger kennzeichnen. Historisch haben sich die Helme aus der Pickelhaube des preußischen Militärs entwickelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich die Feuerwehrhelme aus den militärischen Helmen der Armee entwickelt, während im Krieg und auch davor die Feuerwehr und die Armee die gleichen Helme hatten.
– Feuerwehr-Schutzhandschuhe,
man unterscheidet zwischen zwei Arten von Feuerwehr – Schutzhandschuhen
a) Brandbekämpfungshandschuhe bestehend aus einem feuerfesten Material Textil oder auch Leder mit einer Innenschicht.
b) Handschuhe für die technische Hilfeleistung , die eine höhere Schnittfestigkeit aufweisen, werden vor allem zu Hilfeleistungseinsätzen, Übungen , aber auch zu Brandeinsätzen außer beim Innenangriff getragen.Bei Eins#ätzen, bei denen man mit Blut anderer Personen in Berührung kommen könnte, wird unter den
Feuerwehr – Schutzhandschuhen zusätzlich noch ein Einmal-Handschuh (Latexhandschuh) getragen, um Infektionen zu vermeiden.
– Feuerwehrschutzschuhwerk,
es besteht aus Stiefeln (meist Leder) mit besonders starkem Profil, welche mit Stahlkappen und Öl – resistenten, durchtritt – und rutschsicheren Sohlen versehen sind.
Es gibt Schlupfstiefel als auch Schnürstiefel, die mit einem Reißverschluss verschlossen Letztere werden auch in der Gemeindefeuerwehr Bertsdorf–Hörnitz verwendet. Sie sollen die Feuerwehrangehörigen vor Brandeinwirkung, Ausrutschen, Umknicken, Nässe und heranstürzenden Teilen schützen. Sie sind bei jedem Einsatz zu tragen.
Zu beachten ist immer, dass die persönliche Schutzausrüstung auch ihre natürlichen Grenzen hat. Ist mit Gefahren zu rechnen, die ihre Schutzwirkung übersteigt, müssen die Gefahrenbereiche sofort verlassen werden.
Hempel Hans – Henning
Pressesprecher Feuerwehr