Während der Waldbrandsaison stellt der DWD täglich aktualisierte Waldbrandgefahren- prognosen für Deutschland bereit (außerhalb dieser Zeit sehen Sie die Karte des letzten Tages der Saison).
Die operationelle Berechnung der Waldbrandgefahr erfolgt auf der Basis des M-68-Modells. Da es international üblich ist, die Waldbrandgefährdung durch die Stufen 1 bis 5 zu beschreiben, wird diese Einteilung auch auf das M-68-Modell angewendet, welches eigentlich die Stufen 0 bis 4 vorsah.
Berechnung der Waldbrandgefahr
Das M-68-Modell wurde bereits vor drei Jahrzehnten in den jetzt ostdeutschen Bundesländern eingeführt und hat sich als sehr zuverlässig erwiesen. Es greift auf Mittagswerte der Lufttemperatur, der relativen Luftfeuchte, der Windgeschwindigkeit und auf 24-stündige Niederschlagssummen sowie - während der Frühjahrsmonate - auf morgendliche Schneehöhenmessungen zurück. Maßgeblich für die Bewertung der Brandgefahr sind jedoch nicht allein meteorologische Parameter, sondern es spielt auch der Vegetationsstand eine wesentliche Rolle. Deshalb wird durch Zeigerpflanzen die phänologische Entwicklung des Waldbodenbewuchses und des Kronenraums abgeschätzt. Wenn das frische Ergrünen der Bodenvegetation und die Belaubung der Kronen abgeschlossen sind, wird die Ausbreitung der Waldbrände gedämpft und die Gefahr niedriger bewertet. Allerdings sind nicht alle Baumarten gleichermaßen zündanfällig. Waldbrandstatistiken zeigen, dass unterschiedliche Bestandstypen in unterschiedlichem Maße von Waldbränden bedroht sind. Es hat sich deshalb als sinnvoll und ausreichend erwiesen, die Waldlandschaften - je nach ihrer Zünd- und Brennfähigkeit - in drei unterschiedliche Klassen zu unterteilen. Die mit dieser Klasseneinteilung verbundenen Gefährdungskorrekturen werden bei der abschließenden Bewertung des Waldbrandrisikos berücksichtigt.