100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Bertsdorf

ein Beitrag zur Geschichte vom Kamerad Frank Krause

Am 16. September 1885 gab der Gemeinderat eine Feuerlöschordnung für die Gemeinde Bertsdorf heraus. Darin geht hervor: "§ 1 Die Einrichtung, Leitung und Beaufsichtigung des Feuerlöschwesens liegt dem Gemeinderate ob. In § 2 heißt es: Zur Leitung der Feuerlösch- und Rettungsanstalten ist der Gemeindevorstand bzw. dessen Stellvertreter berufen. Das Amt des Feuerlöschdirektors und dessen Stellvertreters ist ein unbesoldetes Ehrenamt. § 3 So lange eine freiwillige Feuerwehr nicht vorhanden ist, wird der Feuerlöschdienst von der Pflichtfeuerwehr wahrgenommen. § 4 Zum Feuerwehrdienst ist jeder männliche Einwohner des Ortes verpflichtet, welcher das 20. Lebensjahr erfüllt und das 45. Lebensjahr noch nicht überschritten hat. Personen welche unter polizeilicher Aufsicht stehen oder der bürgerlichen Ehrenrechte entbehren, sind vom Feuerwehrdienst ausgeschlossen. § 7 Die Ortsfeuerwehr besteht aus 120 Löschmannschaften, 40 Rettungsmannschaften und 40 Wachmannschaften. Im § 16: Bei einem im Orte ausgebrochenem Schadenfeuer sind die üblichen Alarmsignale in allen Teilen des Ortes merklich bekannt zu geben, während der Glöckner auf die erste Nachricht hin sich schleunigst auf den Turm zu begeben, sich von da aus von dem Brande zu überzeugen, dann wenn das Feuer im Niederdorfe ist durch 1-maliges Anschlagen mit der Glocke, im Mitteldorf durch 2-maliges anschlagen, im Oberdorf durch 3-maliges und in Hänischmühe durch 4-maliges Anschlagen der Glocke den Bewohnern des Ortes und der Umgegend von der Gefahr Kenntnis zu geben und das Sturmläuten so lange fortzusetzen, bis die Gefahr beseitigt ist."

Die Pflichtfeuerwehr in Bertsdorf gab es von 1886 bis 1931. Nachdem im Jahr 1904 bei einem Brand im Gehöft Steudtner (jetzt Weikelt) die Hilfeleistung der Pflichtfeuerwehr ungenügend war, kam es zu Bemühungen, eine freiwillige Feuerwehr aufzubauen.

So kam es am 1.Oktober 1906 zur Gründung der freiwilligen Feuerwehr. Zum Hauptmann wurde der Weber und Musiker Emil Ringehahn und zu dessen Stellvertreter der Hausbesitzer und Fabrikarbeiter Reinhold Posselt gewählt und beide vom Gemeinderat bestätigt. Innerhalb von 14 Tagen waren 78 Ortsbewohner der Feuerwehr beigetreten.

In der ersten Versammlung am 9. Oktober 1906 in der Gaststätte "zum Hirsch" lagen die Proben zu den Jobben und Helmen vor. Den Jobbenstoff lieferte die Firma Häbler & Söhne, Großschönau. Weiter fanden die Bildung der Züge statt und zwar ein Steigerzug zu 24 Mann und zwei Spritzenzüge.

Am 4. November fand die erste Übung statt. Die Wehr besaß eine 4-rädrige Abprotzspritze von 1906, zwei vierräderige feststehende Spritzen von 1885, vier Anstellleitern und zwei Schlauchwagen mit 600 m Schlauch. Die erste Prüfung der Wehr fand am 26. Mai statt. Anwesend waren 72 Mann. Es wurden, erst die Steiger, danach die zwei Spritzenabteilungen und danach der Fußdienst geprüft, und im Anschluss fand ein Übungsangriff auf das Haus vom Hauptmann im Mitteldorf (ehemalige BHG) statt. Die Bewertung wurde mit der Zensur "gut" abgeschlossen.

Ihren ersten Brand hatte die Wehr am 2. Januar 1908 im Oberdorf und zwar einen Scheunenbrand auf dem Bauerngut Seidel. Wegen der starken Kälte kam es beim Löschen zu Wassermangel. Hilfe kam von der Freiwilligen Feuerwehr Jonsdorf und der Pflichtfeuerwehr Hörnitz. Z einem Großbrand gab es am 4. Juli 1910, als das leerstehende Bauerngut vom Gemeindevorstand Heinrich im Oberdorf abbrannte.

Am 18. August fand das erste Sommerfest der Wehr auf der Wiese vom Bauerngut Hamann im Oberdorf statt, mit einem Festzug an welchem sich 70 Kameraden beteiligten.

Im Jahr 1914 verlässt der Hauptmann Emil Ringehahn die Wehr und zieht nach Krombach. Die Leitung der Feuerwehr übernimmt der stellvertretende Hauptmann Edmund Siegert bis zu seiner Einberufung 1917 zum Heeresdienst. Nachdem er 1918 vom Kriegsdienst zurückkehrt, wird er zum Hauptmann gewählt. Im Tagebuch von 1918 ist vermerkt: "Am 31. Dezember 1918 betrug die Mitgliederzahl 40 Mann aktiv, 89 Kameraden im Felde bez. Heeresdienst, davon 4 Mann vermisst, 4 Mann in Gefangenschaft, außerdem noch 14 Mann durch Tod im Felde bez. in der Heimat verloren. Hermann Richter stellvertr. Hauptmann."

Ein großes Ereignis war vom 2. bis 3. Juli 1921 das 31. Feuerwehrverbandsfest der Amtshauptmannschaft Zittau in unserem Ort. Am Sonnabend fand im Schützenhaus eine Abgeordnetensitzung des Verbandes unter Leitung des Branddirektors und Hauptmanns der Großschönauer Wehr Herrn R. Goldberg statt. Am Sonntagvormittag fand die Prüfung der Bertsdorfer Wehr statt, welche mit "gut bis sehr gut" bewertet wurde. Für den Sturmangriff auf die als Brandobjekt dienende Schönfeldersche Fabrik erhielt die Wehr die Note "sehr gut". Am Nachmittag fand ein großer Festumzug durch den Ort statt. 38 Wehren mit 14 Kapellen sowie fast alle Ortsvereine bewegten sich bis zum Schützenhaus, wo im Anschluss ein Kommers stattfand.

1922 bildete sich in der Wehr eine Feuerwehrkapelle (Schalmeien), welche bis 1936 bestand. Als Musikzugführer war der Fabrikarbeiter Paul Bialas tätig. Im Jahr 1923 wurde eine freistehende Leiter angeschafft, welche am 22. September bei einer Hauptübung am Kretschamgut das erste Mal zum Einsatz kam. Ein Jahr darauf wurde der Hänischmüher Löschzug in die Wehr eingegliedert.

1928 wurde ein Steigerturm hinter dem Gemeindeamt gebaut, dessen Einweihung mit anschließender Versammlung am 15. September im Hirsch stattfand.

Am 6. Mai 1929 begann man mit dem Bau der neuen Wasserleitung, welche in nur 5 1/2 Monaten fertig wurde. Es wurden 50 Hydranten aufgestellt. Die Wehr kaufte 2 neue Schlauchwagen und konnte somit ihre Schlagkraft erheblich stärken.

Im Jahr 1930 wurde hinter dem Gemeindeamt von der hiesigen Baufirma Ender ein Gerätehaus mit einer Freibank gebaut. Vorher besaß die Wehr 3 Spritzenhäuser und zwar eines am Kirchberg, das zweite beim Kretscham und das dritte im Oberdorf beim Bauerngut Zillmann. Einen Höhe- bzw. Glanzpunkt bildete das 25-jährige Stiftungsfest, welches am 3. Oktober 1931 im "Gasthof zum Strauß" stattfand. Anlässlich dieser Feier wurden vom Ortsbrandinspektor, Herrn Bürgermeister Jungmichel, im Auftrage des Landesverbandes die noch aktiven Gründer der Wehr mit dem Ehrenzeichen und Besitzzeugnis ausgezeichnet. Es waren die Kameraden: Hauptmann Edmund Siegert, sein Stellvertreter Gustav Roscher, der Spritzenmeister Wilhelm Müller, Zugführer Bernhard Israel, Rohrführer Hermann Augustin, die Sanitäter Emil Tasche und Max Wendler, Vergnügungsausschuss Oswald Riedel, Hilfskassierer Emil Jungmichel, sowie die Kameraden Reinhold Dutschke, Gustav Hamann sowie für 27-jährige Dienstzeit Karl Tempel. Alle diese Kameraden erhielten von der Wehr außerdem noch ein Stammglas mit Widmung, deren Überreichung von Kamerad Reinhold Held unter anerkennenden Worten vorgenommen wurde.

Dieselbe Auszeichnung erhielt auch der Gründer und Ehrenhauptmann Emil Ringehahn aus Krombach und der passive Gründer Hermann Müller aus Hainewalde. Das Ehrendiplom für 20-jährige Dienstzeit erhielt der Zugführer Gustav Heinrich.

Eine Ehrenurkunde erhielten folgende passive Gründer: die Kameraden Oswald Heinrich, Wilhelm Hamann, Emil Wendler, Bernhard Höhne, Richard Teutscher, Oswald Menschel und Alwin Liebscher.

Von den Ortsvereinen bekam die Wehr 2 Luftbüchsen durch Herrn Richard Kunze als Geschenk überreicht. Besonders zu erwähnen sei noch die vom Kamerad Oskar Heinrich vorgetragene, aber selbst verfasste Vereinsgeschichte, die stürmischen Beifall fand.

Die Wehr hatte 1931 117 Mitglieder, davon 84 Aktive, 32 Passive sowie 1 Ehrenhauptmann. Bei den aktiven Mitgliedern müssen auch die Sanitäter erwähnt werden. Zurzeit waren 4 Kameraden tätig: Max Wendler, Emil Tasche, Robert Starke und Wilhelm Augustin. Sie leisteten im Jahr 1932 in 92 Fällen Hilfe, davon wurden 21 Personen an Ärzte überwiesen. Der Kamerad Wilhelm Augustin legte 1933 sein Amt infolge seines hohen Alters (70) nieder.

1932 wurde eine neue Feuerlöschordnung für die Gemeinde herausgegeben und die alte von 1885 aufgehoben.

Am 4. März 1932 brannte die Scheune des Wirtschaftsbesitzers Kulke im Mitteldorf nieder. Es war dieselbe Nacht, in der ein Großfeuer in Zittau das Stadttheater vernichtete.

Ein Höhepunkt im Jahr 1932 war am 6. Dezember, als der Hauptmann Edmund Siegert sein 60. Lebensjahr vollendete. Die Wehr war dem Rufe des stellvertr. Hauptmanns gefolgt und hatte nahe der Zentralschule unter reger Beteiligung Aufstellung genommen und zog mit Musik vor die Behausung des Hauptmannes. Nachdem die Musik einige Stücke gegeben hatte, nahm der stellvertr. Hauptmann Gustav Roscher die Gelegenheit wahr, dem lang-jährigen und allzeit geschätzten Hauptmann für seine stets erwiesene uneigennützige Hilfsbereitschaft im Dienste der Nächstenliebe und zum Wohle der Allgemeinheit in kurzen Umrissen herzliche Dankesworte auszusprechen, dem die Kameraden mit einem kräftigen "Gut Wehr" nachkamen. Nachdem das Geschenk überreicht wurde, zog die Wehr geschlossen mit Musik wieder ab.

Im Jahr 1933 kam laut den nationalen Regierungsbestimmungen eine Anordnung heraus, dass alle kommunistischen Wehrangehörigen von der Feuerwehr auszuschließen sind. Auch wird das Führerprinzip in den sächsischen Feuerwehren eingeführt. Das bedeutete, dass alle Feuerwehr-Führer nicht mehr gewählt, sondern ernannt wurden. Der Führer sowie sein Stellvertreter wurden vom Bürgermeister in der Regel für 3 Jahre ernannt und verpflichtet. Alle übrigen Führer (Zugführer und Unterführer) wurden vom 1. Wehrführer ebenfalls in der Regel für 3 Jahre ernannt und verpflichtet. Des Weiteren teilte der Hauptmann mit, dass am Tag der Deutschen Arbeit (1. Mai) ein Festumzug durch den Ort stattfindet und bat um eine starke Beteiligung.

Ein Jahr darauf, am 20. Juli.1934, bittet der Hauptmann Edmund Siegert auf Grund seines hohen Alters den Herrn Bürgermeister, ihn ab dem 1. August als Führer der Wehr zu entheben. Als neuer Führer wird ab 30.11.1934 der ehemalige Stellvertreter Gustav Roscher ernannt. In seiner Ernennungsakte steht: "Gustav Roscher ist bereits seit Bestehen der Wehr eines der eifrigsten Mitglieder und war lange Jahre der Stellvertreter des Hauptmanns. Seit dem Ausscheiden des Hauptmanns Edmund Siegert hat Roscher die Wehr geführt. Roscher ist eine einwandfreie Person und genießt eine hohe Achtung unter den Kameraden".

Am 7. November 1936 beging die Wehr ihr 30. Stiftungsfest, welches im "Gasthof zum Strauß" beim Kamerad Alfred Deutscher stattfand. Zur Unterhaltung sorgte die Ortskapelle sowie der Vergnügungsausschuss unter Max Wendler. Ganz besonders sei diesmal die hiesige Volksspielkunstgemeinschaft zu erwähnen, die sich an diesem Abend voll und ganz in den Dienst der Feuerwehrsache gestellt hatte. Durch den aufgeführten Einakter: "In 5 Minuten Nichtraucher" ernteten die Spielenden starken Beifall. Im Laufe des Abends wurden durch den Bürgermeister Auszeichnungen verdienter Wehrmänner vorgenommen. Unter anderem erhielt der Brandmeister Gustav Heinrich das tragbare Ehrenzeichen für 25-jährige Dienstzeit, der Kassenwart Ewald Kunze und die Kameraden Alwin Zöllner und Willi Böhmer das Ehrendiplom für 20-jährige Dienstzeit. Die Schnüre für 30-jährige Dienstzeit erhielten die Kameraden Edmund Siegert, Gustav Roscher, Bernhard Israel, Wilhelm Müller, Emil Tasche, Emil Jungmichel, Oswald Riedel, Reinhold Dutschke und Gustav Hamann. Im Anschluss trat der Tanz in den Vordergrund, dem bis in die frühen Morgenstunden bei fröhlicher Stimmung gehuldigt wurde.

Seit dem 25. November 1936 war die Freiwillige Feuerwehr ein eingetragener Verein, aber leider nicht von langer Dauer. Denn ab dem 27. November 1939 wurde der Verein aufgelöst und die Wehr eine technische Hilfstruppe der Polizei.

Im Jahr 1938 beteiligte sich die Wehr am 27. und 28. Dezember bei der Suche eines vermissten Mädchens aus Krombach, und auch das Auto der Reichs-Post wurde aus dem Schnee geschaufelt.

Nachdem die Wehr im November 1939 zur technischen Hilfstruppe der Polizei erklärt wurde, änderte sich einiges. Neuaufgenommene Wehrangehörige mussten mindestens 17 Jahre und nicht über 55 Jahre alt sein. Über jede Neuaufnahme entschied der Bürgermeister, er war der verantwortliche Vorgesetzte des Wehrführers. Die bisherigen Altersmitglieder gehörten nunmehr der Reserve an. Sie trugen während der Dauer des Krieges die Uniform weiter und nahmen bis zum Alter von 70 Jahren im Ernstfalle am Dienst teil. Die Ehrenurkunde für 20- jährige Dienstzeit fiel weg.

Am 21. November 1942 bekam die Wehr endlich ihre Motorspritze, welche das erste Mal bei einer Übung an der oberen Mühle am 7. September 1943 eingesetzt wurde. Der erste Ernstfall kam dann am 3. September 1944 beim Brand des Wohnhauses vom Bauern Reinhard Schubert.

Durch Beschluss des Bürgermeisters wurden am 22. März 1943 22 Mann aus der Gemeinde dienstverpflichtet. Der Wehrführer gab ihnen die Paragrafen des Polizeigesetzes bekannt und übernahm die Vereidigung der Dienstverpflichteten vor. Am 1. April 1944 hatte die Wehr immerhin noch eine Stärke von 82 Mann. An Geräten stand zu Verfügung: eine Kleinkraftspritze 800 Mlt., 2 Hydrantenwagen, 3 Handdruckspritzen und ein Gerätewagen mit Leitern. Im November 1944 legte Gustav Roscher sein Amt als Wehrführer nieder. Unterkreisführer Becker aus Olbersdorf wurde kommissarisch eingesetzt. Als seinen Vertreter ernannte er Herrmann Zester. Am 23.06.1945 übernahm Alwin Geisler die Wehrleitung. Es wurden auch 15 neue Einwohner in die Wehr aufgenommen. 1946 gab der Wehrleiter sein Amt aus gesundheitlichen Gründen ab, und es wurde dem stellvertretenden Wehrleiter Fritz Schröter die Leitung übergeben. Am 9. November 1946 fand das 40. Stiftungsfest der Wehr statt. Die noch lebenden Gründer wurden besonders eingeladen und bekamen je eine Urkunde sowie einen Zentner Kartoffeln.

1947 wird die Wehr in Gruppen eingeteilt. In eine Motorgruppe, Gruppe I " Oberdorf, Gruppe II " Niederdorf, Gruppe III " Hänischmühe und Gruppe IP " Altenmitglieder. Ab 1949 übernahm Max Döring die Wehrleitung, gab sie aber schon 1951 aus Altersgründen wieder ab und es wurde Max Pfeiffer gewählt.

1952 wurden die 10 Martins-Instrumente der Schalmeienkapelle an die Mechanische Weberei für 800 Mark verkauft. Vorher kam es zu einer namentlichen Abstimmung, wobei sich 8 Stimmen gegen den Verkauf, 2 Stimmenthaltungen und 20 Stimmen für den Verkauf entschieden.

1953 kam eine Verfügung heraus, dass ab dem 1. Januar die Wehrstärke auf 50 Mann reduziert wird. Alle Wehrmänner über 60 Jahre sowie alle Landwirte mit einer Hektargröße von über 20 ha scheiden aus der Wehr aus. Alle verbleibenden erhalten einen Ausweis mit Lichtbild. Nachdem im März 1953 der Wehrleiter Max Pfeiffer von seinem Amt enthoben worden war, wurde Herbert Wehle zum neuen Wehrleiter gewählt.

Als am 12.10.1953 die Scheune beim Bauern Bruno Schubert in Flammen aufging, brauchte die Feuerwehr von der damaligen Art der Alarmierung bis zum ersten Wasser an der Einsatzstelle 25 Minuten. Alarmiert wurde damals durch die Hornisten im Ort, entweder mit einem Martinshorn, einer Signaltrompete oder einem Signalhorn. 1953 waren die Kameraden Johannes Wendler, Arthur Steudtner, Paul Bialas, Oskar Nebesky, Erwin Starke, Erich Ressel, Fritz Fischer, Helmut Klesse und Erich Renger im Ort Hornisten sowie Arno Schubert in Hänischmühe.

Der Brand der Scheune gab nun den Anstoß, aus eigener Kraft eine Sirene anzuschaffen. Es kam zu einem Angebot der Fabrik Volkmer in Dresden, welche auch beauftragt wurde, unserem Ort diese zu schicken. Die Mittel dafür wurden nach zähen Auseinandersetzungen vom Kommando Feuerwehr Zittau bewilligt. Die Sirene ging am 19.12.1953 ein und wurde auf das Dach der örtlichen BHG gestellt, und am 30.01.1954 für die öffentliche Benutzung freigegeben. Herr Menges erhielt von der Bertsdorfer Wehr die Genehmigung, im Ernstfall oder an bestimmten Tagen die Sirene zu bedienen. Jeden Sonnabendmittag um 12 Uhr erfolgte ein Probealarm von einer Minute.

Nachdem 1953 der alte Steigerturm abgerissen werden musste, kam es 1954 zum Bau einer neuen Schlauchtrockenanlage. Der erste Aufbaueinsatz erfolgte am 26. und 27. Mai 1954. Zur Verbesserung der Alarmierung im Oberdorf wurde 1954 die Handsirene zu Ludwig Renger (Hauptstraße 166) gebracht, weil dieser ein Telefon besaß. Das letzte Stück im Oberdorf wurde vom Hornisten Erich Ressel alarmiert.

Am 13. und 14. Oktober 1956 fand das 50-jährige Stiftungsfest statt und zwar am 13. Oktober die Gründungsfeier in der Gaststätte "zum Hirsch". Als Kulturprogramm trat ein Teil der Laienspielgruppe auf. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Blaskapelle der Freiwilligen Feuerwehr Waltersdorf. Ein Vertreter des Kommandos Feuerwehr Zittau zeichnete die Kameraden aus, welche durch besondere Aktivitäten hervortraten. Es waren die Kameraden Reinhard Schubert, Herbert Wehle, Erich Schneider, Paul Steudtner, Paul Perlich, Fritz Schröter und Emil Vogt. Die noch lebenden Gründer Edmund Siegert, Gustav Hamann, Reinhard Dutschke, Wilhelm Müller, Bernhard Höhne, Emil Jungmichel, Max Wendler und Oswald Menschel wurden vom Bürgermeister Frenzel mit einer Ehrenurkunde und einem Präsentkorb geehrt. Zum großen Bedauern muss hervorgehoben werden, dass die Einwohnerschaft nicht das Interesse aufbrachte, dieses Jubiläumsfest zu besuchen. Einbegriffen der Kameraden der erschienen Nachbarwehren aus Jonsdorf, Hörnitz und Olbersdorf war der Saal nur halb gefüllt. Am 14. Oktober 9.00 Uhr fand beim Gebäude der örtlichen BHG eine Schauübung statt, welche als gelungen gelten konnte, obwohl auch hier das gesuchte Interesse der Einwohnerschaft vermisst wurde.

1956 waren 48 Kameraden Mitglieder der FFw. Im Rahmen des Zentralkommandos Jonsdorf erfolgte der Hochwassereinsatz in Seifhennersdorf. 9 Kameraden waren damals zu einem Nachtalarm eingesetzt und erhielten eine Prämie von 50 DM, welche unter den Kameraden aufgeteilt wurde.

Am 1. Januar 1957 erfolgte die Umgemeindung von Hänischmühe an Jonsdorf. Somit verlor die Wehr einige aktive Kameraden. Eine besondere Ausnahme bildete der Kamerad Heinz Hänsch, welcher weiterhin in der Bertsdorfer Wehr mitarbeiten wollte. Im Jahr 1958 wurde ein Zugfahrzeug angeschafft. Es handelte sich um ein abgedanktes Versuchsfahrzeug des VEB Robur Werk Zittau vom Typ LKW Garant 30 K. Die Mängel an dem Fahrzeug wurden durch 550 Stunden freiwilligen Einsatzes durch die Kameraden behoben. Am 12. Oktober 1958, beim Ausscheid der Feuerwehren im damaligen Wirkungsbereich Jonsdorf, errang unsere Gruppe unter Leitung von Fritz Schröter den 1. Platz, wofür sie einen Wimpel und eine Urkunde bekam.

Für das Jahr 1959 wurde beschlossen, ein Sommerfest abzuhalten, welches am 29. und 30. August auf den Sportplatz stattfand. Zur Ausgestaltung des Festes wurden ein Bierzelt aus Leutersdorf, drei Verkaufsstände vom Wochenmarkt Zittau, eine Kegelbahn und Tanzdiele von der Maschinenfabrik Zittau sowie ein Kinderkarussell vom Braunkohlewerk Hirschfelde angeschafft. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Blaskapelle aus Hainewalde sowie das Bertsdorfer Dorfensemble. Vom Erlös dieses Festes wurden 600 DM für den Bau des Kindergartens gespendet.

Im Jahr 1960 wurden die Wirkungsbereiche neu eingeteilt und Bertsdorf kam nun zum Wirkungsbereich Großschönau zu denen auch Waltersdorf, Hainewalde und Hörnitz zählten. Um die Maschinisten und Fahrer besser auszubilden, fand am 16. und 17. Juli 1960 ein Wochenend-Zeltlager am Steinberg statt.

Mit dem Jahr 1962 hören leider die Protokollbuch-Aufzeichnungen der Schriftführer auf und es entsteht eine Lücke bis zum Jahr 1976.

Bekannt ist trotzdem, dass es im April 1963 zu einen Hochwassereinsatz im Ort nach einen Wolkenbruch kam, bei dem 11 Kameraden im Einsatz waren.

Ein Höhepunkt im Jahr 1964 war der Besuch des Leitungsmitgliede des Bezirksausschusses Usti des tschechoslowakischen Feuerwehrverbandes Kamerad Otto Junger, der am 14. August einer gemeinsamen Einsatzübung der Wehren von Bertsdorf und Hörnitz am Objekt BHG in Bertsdorf und einer anschließenden Dienstbesprechung der Wehrleitungen des Wirkungsbereiches beiwohnte.

1964 wurde mit den Kameradinnen Ruth Wehle, Christel Effenberger, Elfriede Kürschner, Helga Renner, Gudrun Steudtner, Gisela Ringehahn, Annemarie Israel und Hannelore Kahlert eine Frauengruppe gebildet, welche sich besonders dem vorbeugenden Brandschutz widmete. Die Leitung des vorbeugenden Brandschutzes hatte der stellvertretende Wehrleiter Wilfried Flammiger. Ab dem Jahr 1969 bekamen sie Unterstützung von älteren, erfahrenen Kameraden.

Im Jahr 1965 erfolgte der Bau der jetzigen Schlauchtrockenanlage. Im Jahr darauf feierte die Wehr ihr 60 jähriges Bestehen. Die Festveranstaltung fand am 8. Oktober 1966 in der Gaststätte "zum Hirsch" statt, mit anschließendem Tanz mit der Blaskapelle Hainewalde. Am darauf folgenden Tag wurde eine Schauübung an der Oberschule durchgeführt.

Im strengen Winter 1969/70 mit sehr viel Schnee wurde die Wehr zu mehreren Hilfeleistungen gerufen. Ebenso am 10. Juni 1970 bei der Hochwasserkatastrophe. Nach einem Wolkenbruch stand die Klessemühle einen halben Meter unter Wasser. Es entstand viel Schaden an den Brücken und Bachmauern.

Im Jahr 1973 wurde mit einen Robur Garant TS 8 ein neues Löschfahrzeug angeschafft, und die Wehr wurde durch die Staatliche Versicherung für 10 Jahre "Brandschaden-freier-Ort" ausgezeichnet. Jedoch schon im Jahr darauf, am 12. September 1974, brannte die Scheune auf dem Bauerngut Weikelt.

1973 erfolgte die Gründung der AG "Junger Brandschutzhelfer" unter Leitung des Kameraden Manfred Augustin.

Am 1. März 1976 gab Herbert Wehle sein Amt als Wehrleiter ab, welches er 23 Jahre lang ausgeübt hatte. Die Führung der Wehr übernahm der Kamerad Ehrenfried Heidrich. Im selben Jahr wurde der Kamerad Reiner Krause in den Wirkungsbereich III Großschönau berufen. Zum 100-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Waltersdorf am 7. August 1976 nahmen Kameraden an der Festsitzung und dem Umzug teil. Mit dabei war auch der Kamerad Wilhelm Müller im Alter von 92 Jahren. Aus einem Brief, welchen Wilhelm Müller an seinen Enkel Ehrenfried geschrieben hat, geht hervor, dass er in der Nacht halb 12 Uhr mit Kamerad Richard Ringehahn von Waltersdorf nach Bertsdorf zurück gelaufen und halb 2 Uhr in Bertsdorf angekommen sei. Mit 92 Jahren ist das eine Leistung.

Vom 8. bis 10. Oktober beging die Bertsdorfer Wehr ihr 70 jähriges Bestehen. Die Festsitzung fand am 8. Oktober im Kulturraum (Kino), ehemals "Strauß" statt. Geehrt wurden unter anderem der Gründer der Wehr, Wilhelm Müller, sowie bekamen für 25 Jahre Dienst die Kameraden Erhard Hennig und Wilfried Flammiger die Medaille für treue Dienste in Silber. Darbietungen des Dorfensembles Bertsdorf unter Leitung von Helmut Wenzel umrundeten die Festsitzung.

Am Vormittag des 10. Oktobers fand eine große Schauübung auf Bergers Gehöft unter Leitung vom Kameraden Herbert Wehle statt. Es waren das Tanklöschfahrzeug von Großschönau sowie die Freiwillige Feuerwehr von Hörnitz und Bertsdorf im Einsatz. Auch waren das DRK und Polizeihelfer anwesend. Die Frauengruppe des vorbeugenden Brandschutzes führte die Handhabung der Feuerlöscher, im Anschluss die Jungen Brandschutzhelfer unter Leitung von Manfred Augustin eine Schauübung vor. Ab 13 Uhr fand ein gemeinsames Mittagessen im "Hirsch" statt und ab 15 Uhr ein öffentlicher Feuerwehrball mit der Blasmusik aus Hainewalde, der 22 Uhr endete.

1977 bildete sich in der Wehr eine ZV Gruppe (Zivilverteidigung) unter Leitung von Herbert Franke, in welcher sich 15 Kameraden beteiligten. Anfang April wurde bei einem Arbeitseinsatz die Stromleitungen im Oberdorf durch ausästen von Bäumen freigelegt. Am 30. April wurde die Bekleidungskammer aus der oberen Schule in das Grundstück Staub an der oberen Kirchbergbrücke umgeräumt. Die ZV-Gruppe hatte am 17. Juni ihren ersten Dienst, und am 24. September nahm die Wehr am Feuerwehrkampfsport in Mittelherwigsdorf teil. Es wurde der 1. Platz im Wirkungsbereich und der 3. Platz im Kreismaßstab erreicht. Bei einer Auszeichnungsveranstaltung im Kulturhaus Bischofswerda am 15. Oktober wurden die Kameraden Helmut Kürschner und Arthur Steudtner mit der Verdienstmedaille in Gold ausgezeichnet. Vom 5. bis 16. Dezember nahm Kamerad Ehrenfried Heidrich am Wehrleiter-Lehrgang in Kamenz teil. Am 9. Dezember verstarb der ehemalige Hauptmann, Kamerad Fritz Schröter. Im Jahr 1978 waren zwei Einsätze wegen Hochwasser, einmal am 8./9. Juni im Niederdorf und das zweite Mal am 8. August im Oberdorf. Zu einem Schuppen- und Pferdestallbrand kam es am 24. Mai (im Oberdorf) im Gehöft Erwin Israel. Der Brand entstand durch Kinderhand. Am 18. Oktober brannte es erneut, diesmal im Niederdorf, ein Wohnhausbrand auf dem Gehöft von Helmut Döring, ebenfalls durch Kinderhand. Am 30. Dezember folgte ein Katastropheneinsatz wegen Einsturz der Bachmauer beim Grundstück Elsa Schröter. 4 Kameraden wurden 1978 neu in die Wehr aufgenommen, es waren Bernd Krause, Bernd Kretschmer, Lutz Altmann und Michael Flammiger.

Am 27. Juni 1980 erfolge ein Brandeinsatz zur Sonnebergbaude in Waltersdorf, und am 9. Januar 1981 im FDGB Heim (Schloss) in Hörnitz. Ein Hochwassereinsatz im Oberdorf erfolgte den 26. und 27. Mai und ein weiterer Katastropheneinsatz wegen Hochwasser am 20. Juli, wobei das Mitteldorf am stärksten betroffen war. In der neuen Schule musste der Keller ausgepumpt werden. Im Juni 1981 erfolgte die Abnahme des Titels "Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr". Am 21. Juli 1981 kam es zu einem Hochwassereinsatz im VEB Kraftwerk Hirschfelde, wofür unsere Wehr eine Ehrenurkunde erhielt. Vom 18. " 20. September feierte die Wehr ihr 75 jähriges Bestehen auf dem Sportplatz. Am 19. September fand unter Einsatz der Tanker von Großschönau, der Leiter von Zittau sowie der Wehren von Bertsdorf und Hörnitz die Schauübung am Gehöft Steudner statt. Beim Faustballturnier, welches am 20. September stattfand, belegte die Feuerwehr den 1. Platz. Die Festsitzung zum Jubiläum erfolgte am 26. September in der Gaststätte "Zum Hirsch". Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Oberländer Blasmusik aus Hainewalde.

Im hohen Alter von 98 Jahren verstarb am 22.04.1982 unser Gründungsmitglied Wilhelm Müller, 29 Wehrangehörige nahmen an der Trauerfeier teil. Im Mai und Juni 1982 erfolgten Arbeitseinsätze an der neuen Schule. Es wurde ein Spielplatz für den Hort errichtet und zusätzlich eine Spende von 250 Mark für die Anschaffung von Spielgeräten überreicht. Beim Arbeitseinsatz am Gerätehaus im November 1982 wurden Aufstockungsarbeiten, (Einziehung einer neuen Zwischendecke) sowie Maurer- und Putzarbeiten durchgeführt und ein neues Garagentor eingebaut. Am 17. Dezember bekam die Wehr ein neues Löschfahrzeug, welches heute noch seinen Dienst versieht. Der erste Einsatz mit dem neuen Fahrzeug erfolgte am 20. Januar 1983 beim Scheunenbrand auf den Gehöft Walter Lorenz im Oberdorf (Aueweg 13). Anlässlich des 125 jährigen Bestehens der FFw Großschönau am 11. Juni 1983, nahm die Wehr an der Schauübung teil. Sie führte die Rettung mit dem Sprungkissen an der Großschönauer Schule vor.

Am 6. September 1984 konnte die Wehr den Titel "Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr" erneut erfolgreich verteidigen. Mit einem Sonderzug fuhren Kameraden der Wehr am 7. Oktober 1984 nach Dresden, wo eine große Schauübung aus Anlass des 35. Jahrestages der DDR auf dem Altmarkt stattfand. Bei einer ZV-Übung im Oktober wurde der Kamerad Günter Ohmann mit dem Bestenabzeichen geehrt. Zu einem Katastropheneinsatz beim Landwirt Helmut Müller kam es am 24. November, nachdem bei einem großen Sturm die große Kastanie umgestürzt war und die Lichtmasten mit beschädigte. Ebenfalls wurden 2 Bäume in der Gartenanlage Gebirgsblick, sowie ein Lichtmast bei der Gärtnerei Köhler beschädigt. 17 Kameraden waren im Einsatz. Bei 4 Arbeitseinsätzen am Gerätehaus leisteten die Kameraden 55 Arbeitsstunden.

Am 6. Juni 1985 war ein Hochwassereinsatz im Niederdorf und einen Tag darauf in Hörnitz. Zu einer Auszeichnungsveranstaltung nach Dresden ins neue Rathaus waren am 8. November 1985 die Kameraden Ehrenfried Heidrich und Erhard Hennig sowie der Bürgermeister Herbert Eifler geladen. Unsere Wehr wurde für "Vorbildliche Leistungen bei der Gewährleistung des Brandschutzes" durch Oberst Müller mit einer Urkunde und 900 Mark Prämie ausgezeichnet.

1986 war das 80-jährige Feuerwehrjubiläum. Es begann am 5. September mit der Bierprobe. Am Sonnabend fand eine große Schauübung am Grundstück von Grimms an der oberen Kirchbergbrücke statt. Am Abend spielte die Blaskapelle vom Textilkombinat Zittau. Am Sonntag führten Kameraden der Wehr in historischen Uniformen einen Löschangriff auf ein kleines Holzhaus vor. Die Festsitzung fand am 6. Oktober in der Gaststätte "Zum Hirsch" statt. Ein Präsent erhielt der Kamerad Helmut Kürschner für 50 Jahre Mitglied der Wehr sowie die Ehrenmitglieder Arthur Steudtner, Erich Schubert und Paul Steudtner. Eine Verdienstmedaille in Gold bekam Kamerad Herbert Wehle, und die Verdienstmedaille in Bronze die Kameradinnen Ute Maertens und Bärbel Augustin.. Befördert zum Oberbrandmeister wurde der Kamerad Wilfried Flammiger.

1986 wurden die 5 besten Wehren des Kreises Zittau im Gasthof Drausendorf geehrt. Bertsdorf belegte den 4. Platz.

Vom 23. " 25. September 1987 war nach starken Regenfällen ein Hochwassereinsatz im Ort erforderlich. Besonders betroffen war das Mitteldorf. 29 Kameraden waren im Einsatz und leisteten insgesamt 767 Stunden, davon 251 Stunden in ihrer Freizeit.

1989 fand eine Demonstrations-Veranstaltung in der Bertsdorfer Kirche statt, an welcher auch Kameraden der Wehr teilnahmen. Die Wehr hatte 1989 nur noch eine Stärke von 37 Kameraden. Es verstarb unser Ehrenmitglied Paul Steudtner.

Im Jahr 1990 wurden die Wirkungsbereiche aufgelöst. Von der Leitung der Wehr wurde dahingehend orientiert, unbedingt die Einsatzbereitschaft im Ort abzusichern. Nach den Äußerungen des Wehrleiters war die Einsatzbereitschaft tagsüber im Ort nicht mehr gewährleistet. Die operative Gruppe bestand noch aus 25 Kameraden, davon waren 10 über 50 Jahre alt, und nur 8 Kameraden waren tagsüber im Ort. Die Abteilung Feuerwehr wurde aufgelöst, und den Gemeinden wird die Eigenständigkeit der Verantwortung übertragen.

Am 26. Januar wurde die Leitung unserer Wehr neu gewählt. Als Hauptmann wurde Kamerad Ehrenfried Heidrich wieder gewählt, als Stellvertreter Reiner Krause, für Ausbildung und Schulung Dietmar Wendler, der Vorbeugende Brandschutz blieb in den Händen von Wilfried Flammiger, für Technik und Versorgung Karl Herrmann, Schriftführer Kameradin Elke Löhnert und Kassierer Arnd Ressel. Die Wehr trat in den Kreisfeuerwehrverband ein. Es wurde eine Feuerwehrabgabe von allen männlichen Personen zwischen 18 " 55 Jahren in Höhe von 50 Mark eingeführt, welche ein Jahr später leider wieder abgeschafft wurde. Die Sirenen in unserem Ort wurden nun über Funk ausgelöst. Am 18. September 1991 kam es zum Wohnhausbrand bei der Familie Goldberg, Am unteren Mühlgraben.

Vom 30. Mai bis 1. Juni 1992 waren 17 Kameraden beim Waldbrand in Weißwasser im Einsatz. Am 16. Februar 1993 waren 5 Kameraden beim Brand der Strohmiete des Landwirtes Weikelt im Einsatz, ebenfalls anwesend die FFw Großschönau mit 2 Löschfahrzeugen. Im Juni 1993 wurde die Wehr zum Einfangen eines Bienenschwarmes bei der Tischlerei Starke gerufen. Ein weiterer Einsatz war das Öffnen einer Wohnung, nachdem eine Person vermisst wurde. Am 4. September beteiligten sich Kameraden der Wehr am großen Festumzug zum 90-jährigen Bestehen der Bertsdorfer Schule. Der Stellvertreter der Wehr, Reiner Krause, trat aus der Wehr aus, und Kamerad Dietmar Wendler übernahm diese Stelle. Die Rettungsleitstelle war ab dem 1. April in Löbau. Für die Schulungen der Kameraden bekam die Wehr einen Raum im Wohnhaus der ehemaligen Fabrik

Im Jahr 1994 wurde auf Initiative von Herbert Wehle eine Jugendfeuerwehr gegründet. 14 Jugendliche waren am 27. März zur Gründungsfeier im Schulungsraum anwesend. Die Leitung übernahm der Kamerad Andreas Krause.

Die Wehr beteiligte sich auch an der 650-Jahr-Feier unseres Ortes, u. a. 7 Kameraden an der Wache für die Ausstellung in der Schule. Eine Schauübung fand am 25. Mai an der BHG statt. Die Nachbarwehren von Hörnitz, Hainewalde und Großschönau waren mit im Einsatz. Auch die Absicherung des Höhenfeuerwerkes am 28. Mai übernahm unsere Wehr.

Am Kindertag organisierte der Kamerad Dietmar Wendler eine Übung auf dem Sportplatz, in der die Kindergartenkinder selbst ein kleines brennendes Holzhaus löschen durften.

Ebenfalls nahm eine Mannschaft der Wehr am Faustballturnier des Sportfestes teil und belegte den 1. Platz. Am 25. Juni war die FFw bei der Schauübung zum 100-jährigen Jubiläum der FFw Hörnitz dabei, welche am Objekt "Stadt Zittau" stattfand. Ein Brand im Heizhaus der Milchviehanlage war am Buß- und Bettag, an welchem 11 Kameraden im Einsatz waren.

Der Wehrleiter Ehrenfried Heidrich trat als Hauptmann der Wehr zurück, als neuer Wehrleiter wurde Kamerad Dietmar Wendler eingesetzt. Kamerad Ehrenfried Heidrich erklärte sich bereit, bis zur nächsten Wahl im Dezember 1995 als Stellvertreter weiter zu arbeiten. Im August 1995 bekam die Wehr 10 Funkmeldeempfänger und somit war die Alarmierung noch besser abgesichert. Am 8. Dezember zur Hauptversammlung fand die Wahl der Leitung statt. Als Wehrleiter wurde Dietmar Wendler gewählt, zu seinem Stellvertreter Ehrenfried Heidrich. Beschlossen wurde ebenfalls, dass bei einer Alarmierung die Wehren von Bertsdorf und Hörnitz gemeinsam ausrücken.

Das Jahr 1996 war ganz den Vorbereitungen und der Durchführung des 90-jährigen Bestehens unserer Wehr gewidmet. Aber trotzdem wurde auch Hilfe geleistet. Am 18. Februar kam es zu einem Einsatz im Niederdorf, Hauptstraße 1 wegen Wasserschadens, und am 11. März bei einem Verkehrsunfall wegen Glatteis auf der Olbersdorfer Straße. Bei Abrissarbeiten des Daches vom Gehöft Seidel im Niederdorf beteiligten sich 5 Kameraden. Am 3. Mai wurde in der Nacht durch einen Verkehrsunfall auf der Brücke oberhalb der BHG eine Gasleitung beschädigt. Aus den umliegenden Wohnungen wurden die Einwohner aus dem Schlaf geholt und in der Turnhalle und im Schulhort untergebracht, insgesamt 80 Einwohner, darunter 20 Kinder.

Vom 6. " 9. September fand das 90-jährige Jubiläum unserer Wehr auf dem Schulhof sowie in der Turnhalle statt. Am 6. September war die Festsitzung in der Turnhalle. Zu Gast waren Vertreter der Nachbarwehren und des Dorfensembles Bertsdorf. Ausgezeichnet wurden die Kameraden Herbert Wehle, Helmut Kürschner, Heinz Hänsch, Richard Ringehahn und Erich Schubert. Im Anschluss fand für die Jugend eine Disco statt.

Am 7. September wurde die Ausstellung zur 90-jährigen Geschichte der Wehr in der hinteren Schule eröffnet, welche der Ortschronist Friedrich Ender und Kamerad Frank Krause vorbereitet hatten. Ebenfalls war eine Ausstellung über "60 Jahre Breitebergturm" von den Heimatfreunden unter Leitung von Uwe Bielicke zu sehen. Nach dem Mittag fand eine Schauübung am Gemeindeamt statt, an der neben unserer Wehr auch die von Hörnitz, Hainewalde, Großschönau und Zittau teilnahmen. Am Abend sorgte die Blaskapelle von Voigtsdorf / Erzgebirge für gute Unterhaltung. Am 8. September fand der große Festumzug statt, an welchem sich auch die Nachbarwehren beteiligten. Im Anschluss führte die Jugendfeuerwehr unter Leitung von Andreas Krause auf dem Schulhof eine kleine Schauübung vor. Im November fuhren Kameraden nach Zittau und besuchten im Museum die große Sonderausstellung "Geschichte der Zittauer Feuerwehr", welche sehr interessant war.

Zu einem Fehlalarm kam es am 6. März 1997 als unsere Wehr wegen Bombendrohung nach Herrnhut zur Evakuierung des Krankenhauses gerufen wurde. Gemeint war eigentlich Berthelsdorf. Mit 10 Kameraden war man ausgerückt und konnte unverrichteter Dinge wieder die Heimreise antreten. Am 30. April 1997 fand das erste Hexenfeuer, sowie am 21. Juni das erste Sonnenwendfeuer auf der Katzenhöhe statt, welches die Wehr gemeinsam mit dem Getränkehandel Frank Mielsch durchführte. Wegen einer Überschwemmung im Oberdorf wurde die Wehr am 16. Juli gerufen. Im August wurde die Kleiderkammer der Wehr wieder umgeräumt. Sie kam vom Keller der hinteren Schule in das Gemeindeamt. Ein Raum im Keller und auf dem Boden wurde zur Verfügung gestellt. Am 16. August nahmen Kameraden an der Schauübung zum 125-jährigen Bestehen der freiwilligen Feuerwehr von Hainewalde teil. Kurz darauf, am 19. August, wurde die Wehr zur Hilfeleistung auf das Bauerngut Eifler gerufen. Es standen 3 Kühe bis zum Hals in der Jauchegrube. Mit vereinten Kräften wurden alle drei Kühe gerettet, es waren 9 Kameraden im Einsatz. Ein kleines Herbstfest der Wehr fand am 17. und 18. Oktober in der Turnhalle statt. Es spielte die Blaskapelle der FFw Berthelsdorf. Am 31. März 1998 brannte das leerstehende Haus an der Großschönauer Straße ab. Die Wehren von Bertsdorf, Hörnitz und Zittau waren im Einsatz, am gleichen Tag um die Mittagszeit, brannte die Scheune der Ranch in Jonsdorf. Zur Walpurgisnacht wurde wieder das Hexenfeuer gezündet, wofür der Hort und Kindergarten schöne Hexen bauten. Bei schönem Wetter waren um die 300 Besucher anwesend. Da der Haufen diesmal ziemlich groß war, blieben die Kameraden Dietmar Wendler und Frank Krause zur Nachtwache. Ebenfalls wurde auch wieder ein Johannisfeuer durchgeführt. Bei der Hauptversammlung am 11. Dezember in der Gaststätte "Zum Hirsch" wurde beschlossen, dass die Wehren von Bertsdorf und Hörnitz enger zusammen arbeiten.

Ein Höhepunkt im Jahr 1999 war der Besuch der österreichischen Feuerwehrkapelle aus Enzersfeld, welche vom 28. " 30. Mai im Ort weilte. Am Freitag spielte sie gemeinsam mit der Feuerwehrkapelle aus Berthelsdorf in der Gaststätte "Zum Hirsch", und auch am Sonnabendabend sorgte sie für gute Unterhaltung.

Am 16.03. 2000 fand in einer Versammlung in der Gaststätte "Zum Hirsch" die Wahl der Ortswehrleitung statt. Anwesend waren 21 Kameraden sowie der Bürgermeister Dr. Christian Linke. Zum Ortswehrleiter wurde erneut der Kamerad Dietmar Wendler, zu seinem Stellvertreter Kamerad Markus Dahms gewählt. Kamerad Ehrenfried Heidrich stellte sich zur Wahl des Gesamtwehrleiters von Bertsdorf-Hörnitz, die später stattfinden soll. Am 30. April zum Hexenfeuer musste wegen des zu hohen Reisighaufens und des starken Windes, die Großschönauer Feuerwehr mit ihrem Tanker zur Absicherung angefordert werden.

Zu einem Scheunenbrand nach Hörnitz rückte unsere Wehr am 22. August 2000 aus.

Der erste gemeinsame Dienst der Bertsdorfer und Hörnitzer Wehr fand am 30. Januar 2001 mit einer Schulung zum Unfallschutz im Feuerwehrdepot von Hörnitz statt. Der erste Einsatz im Jahr 2001 war am 30. März, die Beseitigung einer Ölspur durch unseren Ort. Am 10. Juni zum Festumzug anlässlich des 35. Dorfsportfestes übernahm die Wehr die Absicherung. Die große Abschlussübung beider Wehren mit der Zittauer Wehr fand am 26. Oktober in Hörnitz am Schweizerhof statt. Im Anschluss gab Kamerad Ehrenfried Heidrich seinen Rücktritt als Gesamtwehrleiter bekannt. Zum großen Festumzug des Hörnitzer Faschingsclubs anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums, welcher am Bertsdorfer Sportplatz begann und in Hörnitz bei der Gaststätte "Stadt Zittau endete, übernahm die Wehr die Absicherung. Zur Hauptversammlung Ende November trat Ehrenfried Heidrich als Gesamtwehrleiter zurück, und bis zur nächsten Wahl übernahmen die beiden Ortswehrleiter Dietmar Wendler und Hans-Hennig Hempel dieses Amt mit.

Kameraden der Wehr nahmen am 8. Februar 2002 an der Beerdigung ihres Ehrenmitgliedes Erich Schubert, welcher am 4. Februar verstorben war, teil. Am darauf folgenden Tag wurde die Kleiderkammer wieder mal umgeräumt, die Sachen kamen vom Boden des Gemeindeamtes auf den Boden des Bauhofes, welches aber auch noch nicht die richtige Lösung ist. Noch immer wird ein geeigneter Raum für die Unterbringung gesucht.

Zur Hilfeleistung eines Verkehrsunfalls rückte die Wehr am 2. März aus. Auf der Zittauer Straße zwischen Bertsdorf Bahnhof und Jonsdorf war ein Auto verunglückt. Am 23. März besuchten die Kameraden von Bertsdorf und Hörnitz die Ausstellung von Christian Schubert im City-Markt. Die Kameraden Dietmar Wendler und Frank Krause stellten ihre Hobbysammlungen vor. Während Dietmar Wendler sich mit Feuerwehrmodellbau beschäftigt sammelt Frank Krause Seiffener Feuerwehrminiaturen. Neuerungen gab es beim diesjährigen Hexenfeuer am 30. April. Auf Grund der neuen Polizeiordnung der Verwaltung Olbersdorf, zu welcher die Gemeinde seit dem 1. Januar dazu gehört, darf der Holzhaufen nur noch einen Durchmesser bzw. Höhe von 3 Meter betragen. Eine gemeinsame Übung beider Wehren mit Zittau fand im Mai am Bauhof (ehemalige Fabrik) in Bertsdorf statt. Am 10. August nahm unsere Wehr an den Feierlichkeiten des 130 jährigen Feuerwehrjubiläums von Hainewalde teil. Zur Beseitigung von Schäden, nach dem großen Hochwasser in Sachsen, fuhren Kameraden beider Wehren am 24. August nach Bad Schandau. Dieser Ort war vom Hochwasser sehr betroffen gewesen, an der Kirche und auf dem Marktplatz hatte das Wasser in einer Höhe von 4,5 Meter gestanden. Einen besonderen Dank gilt den Bertsdorfer Kameraden Dietmar Wendler, Wilfried Flammiger, Günter Ohmann und Roman Haupt. Sie bekamen am 19. September 2003 bei der Feier zum "Schönsten Dorf Sachsens" gemeinsam mit den Kameraden der Hörnitzer Wehr vom Bürgermeister Dr. Christian Linke eine Urkunde von der Landesregierung Sachsens überreicht. Eine gemeinsame Ausfahrt führte beide Wehren am 8. September 2002 zur Talsperre Kriebstein mit Besichtigung der Burg und einer Schiffsfahrt. Am 21. September weilte die Feuerwehrkapelle aus Enzersfeld/Österreich im Ort und spielte in der Gaststätte "Zum Hirsch" auf. Der Saal war bis zum letzten Platz besetzt. Umfangreiche Baumaßnahmen wurden durch Kameraden der Wehr am Gerätehaus durchgeführt. Es wurden ein Aufenthaltsraum, eine Dusche und WC eingebaut. Bis dahin konnten sich die Kameraden nach dem Dienst nur zu Hause waschen. Bei der Jahreshauptversammlung am 29. November in der Gaststätte "Stadt Zittau" in Hörnitz, trat Dietmar Wendler als Ortswehrleiter zurück, versprach aber weiterhin in der Wehr mitzuarbeiten. Zu einem Küchenbrand rückte die Wehr am 15. Dezember nach Hörnitz aus.

Im Juni 2003 beteiligte sich die Bertsdorfer Wehr, neben den anderen Vereinen, mit einer kleinen Ausstellung beim Wettbewerb "Schönstes Dorf Sachsens" im Saal der Gaststätte "Zum Hirsch". Unser Ort belegte damals den 1. Platz. Ebenfalls nahm die Wehr am 28. Juni am Dorfumzug zur 100-Jahr-Feier der Bertsdorfer Grundschule teil. Zu Hilfeleistungen nach einem Verkehrsunfall auf der Zittauer Straße zwischen Bertsdorfer Bahnhof und Jonsdorf fuhr unsere Wehr am 26. August um 0.30 Uhr. Fünf Tage später kam es zu einem Brand im Bertsdorfer Pfarrbusch, an dem das Tanklöschfahrzeug von Olbersdorf zur Hilfe gerufen werden musste. Am 7. September unternahmen die Kameraden von Bertsdorf und Hörnitz eine Ausfahrt nach Potsdam Sanssouci. Der letzte Einsatz in diesem Jahr war der Küchenbrand in Hörnitz an der Zittauer Straße am 25. Dezember.

Am 3. Februar 2004 trafen sich die Kameraden beider Wehren, zur Besichtigung mit Führung durch das Schlosshotel Hörnitz um sich über den Brandschutz und der Evakuierung der Gäste bei Gefahren zu informieren. Am Morgen des 4. Februars kam es zu einem Wohnhausbrand in Bertsdorf "Am Wehr", ausgelöst durch eine in Brand geratene Restmülltonne, welche an der Außenwand stand. Ein Höhepunkt im Jahr 2004 war für die Kinder im Kindergarten der 2. Juni, als sie Besuch von der Feuerwehr bekamen. Gemeinsam wurde der Kindertag gefeiert. Am 22. Juni fand im Gerätehaus eine Versammlung der aktiven Kameraden statt, an welcher Kamerad Jens Heinze sich bereit erklärte das Amt als Ortswehrleiter zu übernehmen. Schwierigkeiten gab es mit dem Einsatzfahrzeug, als es am 3. August zu einem Verkehrsunfall auf die Katzenhöhe ausrücken wollte und der Motor streikte. Selbst das Anschieben und "ziehen war zwecklos. Einen Besuch nach Jonsdorf ins Schmetterlingshaus unternahmen die Kameraden am 4. September, mit anschließendem gemütlichem Ausklang in den Jonsdorfer Hütten. Am 9. September rückte die Wehr zu einem Küchenbrand nach Hörnitz in die Straße der Jugend aus und am 15. September zu einem Garagenbrand ins Oberdorf. Mit einer kleinen Ausstellung beteiligte sich die Wehr beim Bundeswettbewerb "Schönstes Dorf Deutschland" in der Gaststätte "Zum Hirsch". Bei der Weihnachtsfeier am 11. Dezember wurde der Kamerad Jens Heinze als Ortswehrleiter beglückwünscht.

Am 14. Januar 2005 in einer Versammlung der gesamten Wehr wurde der Festausschuss zur Vorbereitung der 100-Jahr Feier, welche im Jahr 2006 stattfindet, gebildet. Zu einem Hochwassereinsatz kam es am 12. Februar im Niederdorf. Im März fand die Briefwahl der Wehrleitung statt, Kamerad Jens Heinze wurde als Ortswehrleiter bestätigt. Ehrenfried Heidrich als Leiter der Altersabteilung. Die Gesamtstärke der Wehr betrug 34 Kameraden.

Die Feuerwehr übernahm die Absicherung eines Höhenfeuerwerks zum Frühlingsfest am 7. August. Kameraden der Wehr nahmen auch am Dorfumzug zum 120-jährigen Feuerwehrjubiläum in Spitzkunnersdorf teil. Am 28. Juli rückte die Wehr zu einem Wohnhausbrand nach Hörnitz in die August-Bebel-Straße aus. Der Brand entstand durch einen defekten Kühlschrank. Ein Herbstausgang unternahm die Wehr am 24. September in die Gartenklause nach Hörnitz. Am 29. September kam es zu einem Waschmaschinenbrand im Schlosshotel Hörnitz. Unsere Wehr war zwar am Einsatzort, brauchte aber nicht mit eingreifen. Der nächste Einsatz folgte einen Tag später bei einem Verkehrsunfall auf der Olbersdorfer Straße, als ein PKW in eine Rotte Wildschweine fuhr. Einen Ausflug nach Tschechien fand am 26. Oktober 2005 statt, es wurde das Skodamuseum und -werk in Mlada Boleslav besichtigt. Am 25. November zur Hauptversammlung auf der Koitsche wurden zwei Kameraden neu in die Wehr aufgenommen. Auch beteiligte sich die Wehr mit einem Glühweinstand am Weihnachtsmarkt. Ein Verkehrsunfall wegen Glatteis, ereignete sich am 18. Dezember im Mitteldorf auf der Hauptstraße Höhe Dorfklause. Unsere Wehr musste auslaufenden Schadstoff beseitigen. Am 18. Dezember verstarb unser Ehrenmitglied Elfriede Kürschner. An der Urnenbeisetzung nahmen 18 Kameraden teil.

Das Jahr 2006 begann gleich mit einem Wohnungsbrand am 6. Januar im Niederdorf. Am 3. Februar trafen sich die Kameraden zu einem Lichtbildervortrag über Norwegen im Sportlerheim. Am 21. März besuchten die Kameraden der Bertsdorfer und Hörnitzer Wehr die Strauß-Ausstellung im neuerrichteten Vereinshaus. Zu einem Einsatz wegen der in ganz Deutschland ausgebrochenen Vogelgrippe kam es am 3. April. In Hörnitz wurden eine tote Wildente, und an der Grenze zu Jonsdorf ein toter Greifvogel geborgen. Am 14. Mai nahmen Kameraden der Wehr bei der Übergabe des neuen Einsatzfahrzeuges für die Hörnitzer Wehr teil. Als die Kameraden der Wehr zur Vorbereitung des 100-jährigen Jubiläums in der Gaststätte "Zum Hirsch, zusammen saßen, wurde die operative Gruppe zu einen Einsatz gerufen. Am Jägerwäldchen war es zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Von 19 bis 1.30 Uhr waren sechs Kameraden im Einsatz. Am 28. Juni stellten sich die Kameraden für ein Mannschaftsfoto am Gerätehaus auf. Zu einem Wiesenbrand nahe an einem Wohnhaus kam es am 26. Juli, es hätte schlimm ausgehen können, da das analoge Warnsystem aussetzte und somit die Sirenen im Ort schwiegen. Ein Benzinkanister, welcher in der Sonne lag, war explodiert und es brannte eine Wiesenfläche von 15 Quadratmetern ab. Am 04. August fuhren 4 Kameraden nach Waltersdorf und gratulierten der Wehr zu ihrem 130. Bestehen.

Der Höhepunkt im Jahr 2006 war schließlich das 100-jähriges Gründungsjubiläum der freiwilligen Feuerwehr am 18. und 19. August. Geehrt wurde für 70 Jahr treue Dienste bei der Feuerwehr Kamerad Helmut Kürschner. Unter Leitung von Ehrenfried Heidrich war es ein besonderes und gelungenes Fest, welches unseren Einwohnern lange in Erinnerung blieb.

100 Jahre haben die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr zuverlässig ihren Dienst getan. Möge es der Wehr auch weiterhin gelingen, den Menschen in unserem Dorf die nötige Sicherheit und Hilfe zu geben. Und hoffentlich werden wir in den nächsten Jahren vor schlimmen Katastrophen und Unfällen bewahrt.

Quellenverzeichnis:
Ortschronik von Bertsdorf 1867 bis 1985, Friedrich Ender
Festschrift 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr Bertsdorf 1996
Protokollbücher der Wehr von 1906 " 1962
Protokollbuch von Ehrenfried Heidrich 1976 " 1994
Festrede zum 100-Jährigen Jubiläum von Ehrenfried Heidrich 2006